Druckoptionen – Teil 1: Allgemein

Hier bei Foto-Zines.de dreht sich alles um die faszinierende Welt der Zines. Vor allem Fotografen, die ihre Bilder in gedruckter Form veröffentlichen wollen, finden hier nützliche Infos. Die Wahl der richtigen Druckmethode ist dabei ein entscheidender Schritt. Gerade wenn man nur wenige Exemplare braucht, ist es total wichtig, eine Methode zu wählen, die sowohl künstlerisch als auch praktisch und günstig ist.

Ich werde dir zeigen, welche Vorteile DIY-Produktion zu Hause und professionelle Online-Dienstleister haben. Dabei bewerte ich auch, wie gut sich die Möglichkeiten für Foto-Zines in kleinen Auflagen eignen.

Die Wahl des Druckverfahrens ist nicht nur eine technische, sondern auch eine kreative Entscheidung. Sie entscheidet, wie die Fotos auf der Seite aussehen, wie sich das Zine anfühlt und welche Botschaft es vermittelt. Wenn du dich gut informierst, kannst du Enttäuschungen vermeiden und dafür sorgen, dass dein fertiges Zine die Qualität hat, die du willst. Im Folgenden erkläre ich dir die Grundlagen der Druckvorbereitung und vergleiche dann verschiedene Druckdienstleister, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.

Grundlagen des Zine-Drucks für Fotografen

Bevor du dich für eine Druckmethode entscheidest, ist es unerlässlich, die technischen Grundlagen der Druckvorbereitung zu verstehen. Das ist wichtig, damit die digitale Vision eines Fotografen auch wirklich gut auf dem Papier rüberkommt. Egal, ob du einen Heimdrucker benutzt oder einen professionellen Dienstleister – diese Prinzipien sind die Grundlage für ein gutes Foto-Zine.

Auflösung (DPI) für gestochen scharfe Fotos

Für den Druck ist eine Auflösung von mindestens 300 DPI (Dots Per Inch) der Industriestandard. Das sorgt dafür, dass deine Fotos gestochen scharf und detailreich aussehen und keine Pixel zu sehen sind. Bei einem A4-Zine bedeutet das zum Beispiel, dass das Bild ungefähr 3600 Pixel breit sein sollte, wenn es die ganze Seite füllt. Für reine digitale Zines reicht eine geringere Auflösung (z. B. 72 DPI), aber für physische Foto-Zines solltest du das auf keinen Fall machen, weil die Bilder sonst körnig und unscharf aussehen. Die Faustregel ist: Je größer die ursprüngliche Bildauflösung, desto besser. Bilder kann man problemlos verkleinern, aber nicht ohne Qualitätsverlust vergrößern. Es ist also nicht nur eine Empfehlung, sondern eine Notwendigkeit, um hochwertige Foto-Zines zu produzieren.

Farbmodus (CMYK) für präzise Farbwiedergabe

Digitale Bilder werden meistens im RGB-Farbmodus erstellt (Rot, Grün, Blau), der für Bildschirme optimiert ist. Profis nutzen aber den CMYK-Farbmodus (Cyan, Magenta, Yellow, Black). Damit du keine bösen Überraschungen bei der Farbverschiebung hast, solltest du deine Dateien vor dem Druck von RGB zu CMYK konvertieren. Für die besten Ergebnisse nimm am besten das CMYK-Profil Coated GRACoL 2006 (ISO 12647-2:2004). Für die CMYK-Sättigung ist ein Wert zwischen 150 % und 250 % für alle vier Farben am besten, damit du satte Schwarztöne bekommst, ohne dass sie übersättigt sind. Wenn du auf CMYK umstellst, ist das ein wichtiger Schritt, den du nicht vergessen solltest.

Beschnitt (Bleed Area) für randlose Designs

Damit der Druck am Ende nicht mit unschönen weißen Rändern an den Schnittkanten endet, musst du einfach einen Beschnittbereich hinzufügen. Das ist so ein kleiner Rand (meistens 3 mm) um die Außenseite der Schnittlinien. So ist sichergestellt, dass selbst bei kleinen Verschiebungen der Schneidemaschine das Design bis zum Rand der Seite reicht.

Sicherheitsabstand (Quiet Area/Margins) für geschützte Inhalte

Es ist auch eine gute Idee, einen Sicherheitsabstand (typischerweise 5 mm) innerhalb der Schnittlinie einzuhalten, so wie es auch beim Beschnitt der Fall ist. Und achte darauf, dass wichtige Texte oder Bildelemente nicht in diesem Bereich platziert werden. So vermeidest du, dass sie versehentlich abgeschnitten oder durch die Bindung verdeckt werden.

Dateiformat und Export

Damit du die besten Druckergebnisse erzielst, exportierst du das Zine als mehrseitige PDF-Datei, bei der alle Seiten in der richtigen Reihenfolge angelegt sind. Wenn du aus Programmen wie Affinity Publisher (empfohlen), Scribus oder Canva exportierst, solltest du die Einstellung „Hohe Druckqualität“ verwenden.

Papierwahl für dein Foto-Zine

Die Wahl des Papiers hat einen großen Einfluss auf das haptische Erlebnis, die Farbwiedergabe und die gesamte Ästhetik deines Zines. Das ist vor allem bei foto-lastigen Zines wichtig, da es direkt beeinflusst, wie die Bilder wahrgenommen werden. Die große Auswahl an Papiertypen und -stärken zeigt, dass die „beste“ Papierwahl immer auch eine subjektive Sache ist. Sie hängt ganz davon ab, was du mit deinem Foto-Zine ausdrücken willst.

Satin/Silk (Seidenmatt)

Es wird oft als Standardpapier für eine präzise Fotowiedergabe empfohlen. Die Oberfläche ist glatt und hat eine leichte Beschichtung, die einen subtilen Glanz hat. Dadurch wirken Farben lebendiger.

Gloss (Glänzend)

Das Papier ist glatt und glänzend und lässt die Farben satter und strahlender wirken. Dadurch wirken die Bilder hell und auffällig. Es ist beliebt für Fotoalben und kann einen beeindruckenden, markanten Look erzeugen.

Uncoated (Ungestrichen)

Es ist ähnlich wie normales Schreibpapier, hat aber eine leicht raue, hellweiße Oberfläche ohne Glanz. Es ist super für die Farbwiedergabe, kann Farben aber im Vergleich zu beschichteten Papieren leicht dämpfen. Es ist beliebt für einen Vintage- oder rohen Zine-Look.

Recycled (Recycelt)

Das ist eine raue Version von ungestrichenem Papier, welches oft für umweltbewusste Designs verwendet wird. Aber es kann Farben stärker entsättigen und Tinte aufsaugen. Das musst du berücksichtigen, wenn du Fotos lebendig wiedergeben willst.

Echtfotopapier

Das ist eine Premium-Option, die von Dienstleistern wie Aldi-Fotobuch angeboten wird. Die Bilder werden auf diesem Papier richtig gut belichtet, dadurch sind sie super scharf und sehen richtig elegant und hochwertig aus.

Papierstärken (Grammatur/GSM)

Innenseiten

Typischerweise zwischen 80 und 120 g/m²; Für Layouts mit vielen Fotos ist 150 g/m² Seidenpapier gut geeignet.

Umschlagseiten

Für Umschläge werden stärkere Papiere verwendet, die von 250 bis 350 g/m² reichen
300 g/m² sind jedoch ideal für Umschläge. So wird übermäßige Steifigkeit vermieden und das Zine bleibt leichter zu öffnen. Einige bevorzugen 200 bis 250 g/m² für einen ergonomischeren, leserfreundlicheren Umschlag.

Laminationen und Veredelungen

Matte oder glänzende Laminierungen sind gängige Umschlagveredelungen, die die Haltbarkeit erhöhen und die visuelle Attraktivität verbessern.

Bindungsoptionen

Die Bindungsmethode hat einen großen Einfluss auf die Haltbarkeit, das professionelle Erscheinungsbild und die maximale Seitenzahl deines Zines. Die Seitenzahlbeschränkungen der verschiedenen Bindungsmethoden sind nicht nur technische Einschränkungen, sondern auch grundlegende Designüberlegungen. Du kannst damit direkt die Erzähllänge und die visuelle Dichte beeinflussen, die du in deinem Zine erreichen willst. Eine kurze, prägnante Serie könnte in ein Sattelheft passen, während ein umfangreicher Fotoessay eine Klebebindung erfordert.

Faltung (klassisches Zine)

Die Faltung ist die einfachste Möglichkeit ein Zine zu gestalten und eignet sich perfekt für den DIY Zuhause-Druck. Dabei werden die einzelnen Zine-Seite auf ein Blatt Papier gedruckt und dann zu einem Heft gefaltet. Wie das Ganze funktioniert erfährst Du im Beitrag: das klassische Zine.

Sattelheftung (Klammerheftung)

Das ist die gängigste und kostengünstigste Bindungsmethode für Zines. Die Blätter werden in der Mitte gefaltet und dann mit zwei Klammern am Rücken befestigt. Jedes Blatt hat vier Seiten. Das heißt, die Seitenzahl deines Zines muss ein Vielfaches von vier sein. Normalerweise wird sie für Zines mit bis zu 40 Seiten empfohlen. So wird ein ordentliches, flaches Erscheinungsbild gewährleistet.

Klebebindung (Perfect Binding)

Diese Methode sieht echt hochwertig und professionell aus, weil der Rücken sauber und flach ist. Sie eignet sich für Zines mit mehr als 40 Seiten. Damit der Klebstoff nicht durchsickert und die Bindung stabil bleibt, sollte das Gewicht des Umschlags bei mindestens 200 g/m² (oder 170 g/m² bei einigen Dienstleistern) liegen. Die Rückenbreite hängt von der Seitenzahl und dem Papiergewicht ab. Die Klebebindung gibt dem Zine ein poliertes, professionelles Aussehen, das es von anderen abhebt. Damit kannst du nicht nur mehr Seiten drucken, sondern auch eine bessere Bindung hinbekommen.

Spiralbindung (Ringbindung / Wire-O)

Die Bindung erfolgt durch eine Kunststoff- oder Metallspirale und ermöglicht es, die Seiten beim öffnen komplett flach zu liegen.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Bücher zu binden. Das zeigt, dass es in der Welt der Bücher zwei Arten von Leuten gibt: Die einen wollen, dass ihre Bücher wie selbstgemacht aussehen. Die anderen wollen, dass ihre Bücher wie von Profis gemacht aussehen.

Im nächsten Artikel geht es um den Druck Zuhause mit dem eigenen Drucker.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Foto-Zine.de. Dort veröffentliche ich regelmäßig Beiträge über Fotografie, Fotobücher und Zines. Falls Dich das Thema interessiert, schau gerne dort vorbei!